Die einen zählen sie, die anderen lieben sie: ihre Freunde.
Doch was sind Freunde? Was ist Freundschaft?
Wir hören diese Begriffe jeden Tag in all möglichen Situationen und Variationen, doch trotzdem kann man ihre Bedeutungen nicht so leicht in Worte fassen. Warum sollten wir das auch? Freunde sind ja schließlich immer irgendwie da. Sie sind schon eine Art Selbtverständlichkeit.
- Pardon. Natürlich sind sie das nicht. Doch weiter im Text.
Manche Freundschaften entstehen schon in der frühen Kindheit, andere erst viele Jahre später. Die Umstände sind so verschieden, wie auch wir Menschen. Meistens beginnt alles mit einer belanglosen Geste oder einem unverbindlichen Gespräch, welches sich dann zu etwas weitaus interessanterem und tiefgründigerem entwickeln kann. Oder man findet sich auch einfach nur sympathisch und versucht mehr Zeit mit einer Person zu verbringen, um sie kennen zu lernen. Jedenfalls ist es ein Prozess, der von beiden Seiten ein gewisses Engagement verlangt. Erst dann "schließt" man Freundschaft. "Schließen" deshalb in Anführungszeichen, weil dieses Verb an einen Vertrag erinnert. Man schließt Verträge ab, doch Freundschaften sind keine Verträge. Zumindest nicht im eigentlichen Sinn.
Vielmehr sind Freundschaften eine Art unsichtbares Band, welches zwei oder mehrere Personen zusammenhält. Ein Band welches den Einen am Leben des Anderen teilhaben lässt und umgekehrt. Freunde müssen nicht zwangsläufig gleich sein. Sie müssen weder die selben Interessen, noch die selbe Weltanschauung haben. Das grundsätzlich Wichtige ist der Respekt und die Schätzung zueinander. Erst wenn man einen Freund so akzeptiert und schätzt, wie er ist, kann man von Freundschaft reden. Natürlich gibt es auch Kollisionen und Meinungsverschiedenheiten, doch diese sind in allen zwischenmenschlichen Beziehungen nicht wegzudenken. Solange sich diese in einem gewissen Rahmen halten, sollten Freundschaften darunter auch nicht leiden. Die Grenzen setzen die betroffenen Personen aber immerhin selbst.
Wie robust und standfest solche Freundschaften sind hängt nicht nur von den Personen an sich, sondern auch oftmals von der verstrichenen Zeit ab. Freundschaften brauchen eine gewisse Zeit, bis sie sich festigen. Man ist nicht von heute auf morgen ein unzertrennliches Duo. Es lässt sich jedoch sagen, dass dieses Band durchaus auch mal durchgerüttelt werden muss, um festzustellen wie es um einen steht. "Durch Dick und Dünn gehen" heißt die Devise. Gute Freundschaften zerbrechen nicht so leicht an negativen Erfahrungen, viel mehr werden sie im Nachhinein sogar gestärkt. Ist man trotz mehrmaligem "Rütteln" noch immer miteinander "verbunden", dann kann man gewiss behaupten, dass sich diese Freundschaft auch nicht so leicht zerstören lässt. Natürlich gibt es Ausnahmen, und je nach Schwere der Ereignisse können auch jahrelang gepflegte Freundschaften kaputt gehen. Aber dies ist zum Glück nicht all zu häufig.
Also, was sind wahre Freunde? Es sind Menschen, die sich schätzen und respektieren. Sie sind für einander da, und bereit ihre eigenen Interessen zum Wohle des Anderen zurückzufahren. Auch wenn sie einmal auseinandergehen, so können sie nie ihr Leben lang in Hass zueinander verweilen. Das wichtigste Prinzip ist die Gegenseitigkeit. Eine Einseitig gepflegte Freundschaft hält nicht sehr lange, und ganz davon abgesehen wäre sie in dem Sinne nicht einmal mehr als Freundschaft zu verstehen.
Freunde sind also nicht all diejenigen Personen, die man im Internet added, oder solche, die einen gewissen Counter füllen. Es sind Leute, auf die man baut, und solche, die einem eine Stütze in schweren Zeiten bieten. Eben Leute, mit denen man durch "Dick und Dünn" gehen kann.
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