Dienstag, 7. Juni 2011

Was ist das Leben wert?

Was würdet ihr antworten, wenn euch jemand auf der Straße nach dem eurer Meinung nach wertvollsten "Gut" fragen würde?

Würden bei euch Begriffe, wie "Liebe, Freundschaft, das Leben" fallen? Um ehrlich zu sein, ich hätte bis vor einiger Zeit noch irgendetwas anderes genannt. Doch mit der Zeit reift man, man sieht wie die Welt sich entwickelt, sieht was auf ihr passiert, und sieht wie erschreckend wenige Menschen Interesse an unserem Heimatplaneten zeigen.

Während wir uns Gedanken darüber machen, was wir auf die nächste Party anziehen, welches Handy wir uns demnächst kaufen sollten, oder wann das nächste iPhone rauskommt, sterben hunderte, gar tausende Menschen. Und nein, nicht nur in entfernt gelegenen Orten, wie Afrika oder Asien, auch praktisch genau vor unserer Haustür. Leid gibt es überall, leider. Der Mensch hat jedoch die Fähigkeit solche Gedanken in den Hintergrund zu stellen, zu seinem Schutz. Was würde geschehen wenn man tagtäglich an den Tod denken müsste, es keinen Ausweg aus dieser Gedankenspirale geben würde? Richtig, wir wären nicht fähig unseren Alltag zu meistern.

Aber manchmal ist diese Barriere so stark ausgeprägt, dass wir vieles aus den Augen verlieren. Viele Werte, die unser Leben bereichern, die unser Leben einfach schöner machen. Der Mensch ist ein Gesellschaftswesen. Wir brauchen andere Menschen um uns herum. Und nicht nur der Mensch ist so, sondern auch viele Tiere. Die Gemeinschaft ist naturgemäß ein wichtiger Faktor des Lebens. Angefangen bei der Familie, bis hin zu mühselig aufgebauten und gepflegten Freundschaften. Umso tragischer ist es, wenn dieses soziale Gerüst ins wanken gerät und auseinander bricht. Aber zum Glück hat ein großer Teil der Menschheit begriffen, dass wir ohne andere nichts sind, und die Gesellschaft brauchen.

Ich möchte aber eher etwas anderes ansprechen, nämlich das Leben. Uns geht es so gut, dass wir vergessen haben unser Leben zu schätzen. Wir haben, nicht wie viele andere auf diesem Planeten, nicht ständig mit dem Tod zu kämpfen. Die vorhin angesprochene psychische Barriere tut zudem noch ihren Teil, und lässt vieles erst garnicht zu uns durchdringen. Dabei könnte uns das Weltgeschehen, welches ironischerweise weggeblendet wird, soviel lehren. Es lehrt uns, uns über die kleinen Dinge im Leben zu freuen, zusammen zu halten, die Gemeinschaft zu schätzen. Und vor allem lehrt es uns, dass wir das Leben an sich schätzen sollten. Wir könnten an der Stelle eines der tausenden Leidenden stehen und mit dem Tod zu kämpfen haben, aber dem ist nicht so. Habt ihr jemals euren Eltern gedankt, dass sie nach Europa gezogen sind? Wie wäre euer Leben wenn ihr in den armen Gegenden von Vietnam, Thailand, oder den Philippinen leben würdet? Klar, ihr würdet dann anders denken, weil ihr nichts anderes kennen würdet. Aber würdet ihr euer Leben eintauschen wollen?

Ich möchte hier nicht einfach irgendwelche Moralpredigten halten. Ich selbst habe all das lange Zeit garnicht realisiert, und ich habe immernoch schwer damit zu kämpfen. Aber wie wäre es, wenn wir alle mal einen Schritt wagen würden, und jeder mal darüber nachdenkt? Alleine das wäre schon ein Schritt in die richtige Richtung: Verstehen zu lernen. Was die Welt im innersten zusammenhält werden wir dadurch vielleicht nicht erfahren, aber es macht uns vielleicht reifer im Umgang mit unseren Mitmenschen.

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