Donnerstag, 22. September 2011

Ein Appell an die Moral

Mich beschäftigt in dieser Woche ein ganz bestimmter Fall, der in den Medien leider nur nebenbei angesprochen wurde: Der Fall um Troy Davis.

Für diejenigen, die nicht wissen um was es geht, paraphrasiere ich kurz die Hintergründe:

Troy Davis wurde 1991 von einem amerikanischen Gericht zum Tode verurteilt, da er 1989 am Tod eines Polizisten schuld sei. Schon während der Verhandlung in diesen zwei Jahren waren Zweifel an seiner Schuld immer wieder präsent. So war dieser, laut Eigenaussage, nicht am Tatort, und handfeste Beweise wurden auch nie gefunden. Die Verurteilung beruhte im Prinzip nur auf Zeugenaussagen. In einer weiteren Anhörung im Jahre 2010, dementierten 7 von 9 Zeugen ihre Aussage wieder, und stellten klar, dass sie von der Polizei zu ihrer Aussage gedrängt worden seien. Die restlichen zwei Zeugen, einer davon psychisch labil, der andere stand selbst einmal unter Verdacht, beharrten auf ihrer Aussage von vor 20 Jahren. Das Oberste Gericht entschied, entgegen der dürftigen Beweislage, am vorherigen Urteil festzuhalten. Gestern, am 21. September, wurde Troy Davis, nach vier stündiger Verzögerung, um 11.08 a.m (amerikanische Ortszeit) für tot erklärt.

Der Fall um Troy Davis rief weltweites Entsetzen hervor. Nicht nur bekannte Menschenrechtsorganisationen, wie Amnesty International, setzten sich für die Rechte des Verurteilten ein, sondern auch viele Privatpersonen, die Petitionen unterschrieben, oder auf die Straße gingen. Jeglicher Einsatz scheint aber umsonst gewesen zu sein.

"Im Zweifel für den Angeklagten" heißt es nicht nur in der deutschen Rechtsprechung, sondern auch in der Amerikanischen. Doch wo fand dieser Grundsatz bei diesem Prozess Anwendung? Ein Fall, der soviele Zweifel aufwirft, kann und darf nicht so enden. Nicht in einer Gesellschaft, die sich für die Menschenrechte stark macht. Kann man es verantworten, dass jemand, der vielleicht doch unschuldig ist, seines Lebens beraubt wird? Der Staat ist in diesem Falle nichts weiter als ein Mörder.

Was mich aber noch mehr entsetzt ist die Heuchelei, die man so oft in diesem Zusammenhang zu hören bekommt. Sehr viele Leute, natürlich auch die Familie des Ermordeten, sprachen sich für die Hinrichtung aus. Leute, die jeden Sonntag in die Kirche gehen und sich das Wort Gottes anhören, vielleicht auch privat die Bibel lesen, die sich selbst als wahre und gläubige Christen bezeichnen. Sie alle sagen, dass die Gerechtigkeit nur dann eintrete, wenn der Mörder seinen Tod gefunden hat. Doch wahre Christen morden nicht, auch nicht im Namen Gottes. Ihnen ist Gnade und Barmherzigkeit wichtiger, als Rache. Doch genau diesen Kontrast sieht man immer häufiger. Gerade in der USA fällt mir diese Heuchelei zwischen Religion, und praktiziertem Handeln immer wieder auf.

Ich finde es erschreckend, dass in einem Land, dass sich selbst als Schild und Schwert der Demokratie und Menschenrechte bezeichnet, noch solche Verhältnisse vorherrschen. Aber das gilt nicht nur für die USA, auch der restliche "Westen" sollte konsequenter an dieser Rolle festhalten. Wie glaubwürdig sind wir, wenn wir mit unserm Finger auf andere Staaten zeigen, aber es selbst nicht viel besser machen? Sollten wir nicht ein Zeichen setzen, und dem Hass in der Welt mit etwas mehr Barmherzigkeit und Vernunft entgegentreten, anstatt mit Gegenhass zu antworten? Nehmen wir damit dem Hass auf dieser Welt nicht das Futter, von dem er sich ernährt?

Troy Davis trat kurz vor seiner Hinrichtung sehr erhaben auf. Er beharrte bis zu letzt an seiner Unschuld, doch sprach er sein Verständnis gegenüber seinen Klägern aus. "Möge Gott euch verzeihen" - Sprach er, und ich hoffe die Leute werden sich noch ewig daran erinnern.

Sonntag, 10. Juli 2011

Wasabi - Damn hot as hell!

Als ich in den letzten Wochen wieder öfters mit meiner Freundin in der Frankfurter Innenstadt herum irrte, machten wir einen kleinen Zwischenstop in einer der vielen Asia-Shops. Es war wie der Himmel auf Erden: Weit und breit viele Leckereien, die man sonst in keinem deutschen Supermarkt zu Gesicht bekommt. Von merkwürdig riechenden Fischzutaten, bis hin zu kulinarischen Spezialitäten wird man dort fündig. Aber unser Augenmerk lag vor allen Dingen dem Knabbergebäck, welches ausgesprochen lecker ist.

Krabbenchips, Reiscracker, BBQ-Chips, Sesamgebäck und sonstige Salzgebäcke füllten das meterlange Regal aus. Aber mein Blick fiel vor allem auf eines: Eine Dose mit Wasabi-Erdnüssen.

Wuas? Wasabi-Erdnüsse? Was ist das denn?

Hier ein Bild:




Und nein, das sind natürlich keine besonderen Nüsse. Ihr kennt doch alle NicNac's, oder? Diese Erdnüsse sind ganz ähnlich nur mit dem Unterschied, dass die Knackhülle nach Wasabi schmeckt. Für die einen gewöhnungsbedürftig - für die anderen ein Genuss: Die Knackhülle hat es nämlich in sich! Wer schon einmal Wasabi gegessen hat, der weiß wie scharf so etwas sein kann. Und diese Nüsse stehen dem in garnichts nach. Oke, ich will jetzt nicht übertreiben, aber fasst es viel mehr als kleine Warnung auf.

Ich persönlich bin süchtig danach. Zwar renne ich regelmäßig in der Wohnung rum, auf der Suche nach einem Feuerlöschgerät, aber die Finger kann ich auch nicht davon lassen. Jedenfalls habe ich mittlerweile schon zwei Dosen fast alleine leer gefuttert. Die zweite Dose musste gerade ihr zeitliches segnen, und die dritte folgt hoffentlich bald.

Probiert es mal aus, falls ihr sie noch nicht kennt. Und wenn ihr ganz hart seid stopft ihr euch gleich ne ganze Hand voll davon in den Mund ;-)

Donnerstag, 16. Juni 2011

Pokémon - Ein Stückchen Kindheit

"Ich will der aller Beste sein, wie keiner vor mir war. 
Ganz allein fang' ich sie mir, ich kenne die Gefahr. 
Ich streife durch das ganze Land, und suche weit und breit. 
Nach Pokemon um zu verstehen, was ihnen diese Macht verleiht. 
Pokèmon! 
Nur ich und du - in allem, was ich auch tu'. 
Pokémon! 
Oh, mein bester Freund, komm' retten wir die Welt. 
Pokémon! 
Dein Herz ist gut - wir vertrauen auf unsren Mut. 
Ich lern' von dir, und du von mir. 
Pokémon!
Komm und schnapp' sie dir. 
Pokémon!"

Wer erinnert sich schon nicht an dieses Opening, der schon fast legendären Anime-Serie? Ich kann mich noch dran erinnern, dass es Mitte der 90er gewesen sein muss, als Pokémon nach Deutschland kam. Ich wurde zu dieser Zeit gerade eingeschult und hatte noch keine Erfahrungen mit Animes, und diese Serie sollte der Anfang sein. Der Pokemon-Boom hatte Deutschland binnen Wochen erreicht, und bald gab es kein anderes Gesprächsthema mehr an meiner Schule. Wir sprachen über die Folgen, stritten über die coolsten Pokemon, und unsere "Zeichenkunst" blieb auch nicht davon verschont. Zumindest traf das auf mich zu. Ich weiß noch, wie ich in den Pausen oder in der Freizeit immer allmöglichen Pokemon abgepaust habe, nur um sie den anderen zu präsentieren und mit ihnen tauschen zu können. Das alles wurde dann noch getoppt, als die Ersten mit ihren Gameboys und den dazugehörigen Spielen auftauchten. Und ich kann glücklich behaupten, dass ich sogar einer der ersten war, die in diesen Genuss kamen.

Pokemon war allgegenwärtig. 

Ich verabredete mich mit Freunden, nur um mit ihnen per Link-Kabel zocken zu können. Die Zeit verging dabei so schnell, dass ich sogar oft vergaß pünktlich nach Hause zu kommen, und dann von Mama angebrüllt wurde. Pokemon ist schon ein Phänomen für sich. Kurz nach den Gameboy-Spielen kamen auch die Sammelkarten raus, die sich natürlich ein echter Fan nicht entgehen lassen konnte. Und was tat Furby? Natürlich, er sammelte sie und spielte damit. Ich war voll fasziniert von den Bildern und den Glitzereffekten. Das war so neu für mich. Habt ihr auch so gedacht?

Wie so vieles, wurde Pokemon dann mit der Zeit durch andere Neuheiten allmählig abgelöst. Und nicht nur das, Pokemon war ab einem gewissen Grad einfach nicht mir cool, sondern eher peinlich. So dachte ich zumindest in einzelnen Phasen meines frühen Teenageralters.

Mittlerweile kann ich mir aber diesen Anime nicht mehr aus meinem Leben wegdenken. Es hängen soviele schöne Erinnerungen daran. Und in gewisser Weise bemitleide ich die "neue Generation", denn sie wachsen nicht mehr mit so etwas tollem wie Pokemon auf. Zumindest nicht mehr mit jener Serie, die damals noch soviel mehr vermittelt hat als Pikachu's Rumgestöhne.

Die Freundschaft

Die einen zählen sie, die anderen lieben sie: ihre Freunde. 

Doch was sind Freunde? Was ist Freundschaft?
Wir hören diese Begriffe jeden Tag in all möglichen Situationen und Variationen, doch trotzdem kann man ihre Bedeutungen nicht so leicht in Worte fassen. Warum sollten wir das auch? Freunde sind ja schließlich immer irgendwie da. Sie sind schon eine Art Selbtverständlichkeit.

- Pardon. Natürlich sind sie das nicht. Doch weiter im Text.

Manche Freundschaften entstehen schon in der frühen Kindheit, andere erst viele Jahre später. Die Umstände sind so verschieden, wie auch wir Menschen. Meistens beginnt alles mit einer belanglosen Geste oder einem unverbindlichen Gespräch, welches sich dann zu etwas weitaus interessanterem und tiefgründigerem entwickeln kann. Oder man findet sich auch einfach nur sympathisch und versucht mehr Zeit mit einer Person zu verbringen, um sie kennen zu lernen. Jedenfalls ist es ein Prozess, der von beiden Seiten ein gewisses Engagement verlangt. Erst dann "schließt" man Freundschaft. "Schließen" deshalb in Anführungszeichen, weil dieses Verb an einen Vertrag erinnert. Man schließt Verträge ab, doch Freundschaften sind keine Verträge. Zumindest nicht im eigentlichen Sinn.

Vielmehr sind Freundschaften eine Art unsichtbares Band, welches zwei oder mehrere Personen zusammenhält. Ein Band welches den Einen am Leben des Anderen teilhaben lässt und umgekehrt. Freunde müssen nicht zwangsläufig gleich sein. Sie müssen weder die selben Interessen, noch die selbe Weltanschauung haben. Das grundsätzlich Wichtige ist der Respekt und die Schätzung zueinander. Erst wenn man einen Freund so akzeptiert und schätzt, wie er ist, kann man von Freundschaft reden. Natürlich gibt es auch Kollisionen und Meinungsverschiedenheiten, doch diese sind in allen zwischenmenschlichen Beziehungen nicht wegzudenken. Solange sich diese in einem gewissen Rahmen halten, sollten Freundschaften darunter auch nicht leiden. Die Grenzen setzen die betroffenen Personen aber immerhin selbst.

Wie robust und standfest solche Freundschaften sind hängt nicht nur von den Personen an sich, sondern auch oftmals von der verstrichenen Zeit ab. Freundschaften brauchen eine gewisse Zeit, bis sie sich festigen. Man ist nicht von heute auf morgen ein unzertrennliches Duo. Es lässt sich jedoch sagen, dass dieses Band durchaus auch mal durchgerüttelt werden muss, um festzustellen wie es um einen steht. "Durch Dick und Dünn gehen" heißt die Devise. Gute Freundschaften zerbrechen nicht so leicht an negativen Erfahrungen, viel mehr werden sie im Nachhinein sogar gestärkt. Ist man trotz mehrmaligem "Rütteln" noch immer miteinander "verbunden", dann kann man gewiss behaupten, dass sich diese Freundschaft auch nicht so leicht zerstören lässt. Natürlich gibt es Ausnahmen, und je nach Schwere der Ereignisse können auch jahrelang gepflegte Freundschaften kaputt gehen. Aber dies ist zum Glück nicht all zu häufig.

Also, was sind wahre Freunde? Es sind Menschen, die sich schätzen und respektieren. Sie sind  für einander da, und bereit ihre eigenen Interessen zum Wohle des Anderen zurückzufahren. Auch wenn sie einmal auseinandergehen, so können sie nie ihr Leben lang in Hass zueinander verweilen. Das wichtigste Prinzip ist die Gegenseitigkeit. Eine Einseitig gepflegte Freundschaft hält nicht sehr lange, und ganz davon abgesehen wäre sie in dem Sinne nicht einmal mehr als Freundschaft zu verstehen.

Freunde sind also nicht all diejenigen Personen, die man im Internet added, oder solche, die einen gewissen Counter füllen. Es sind Leute, auf die man baut, und solche, die einem eine Stütze in schweren Zeiten bieten. Eben Leute, mit denen man durch "Dick und Dünn" gehen kann.

Dienstag, 7. Juni 2011

Es ist vollbracht

So nach ein bisschen Rumwurschtelei hab ich's endlich geschafft: Mein neuer Blog ist online.
Die Einträge bis zu diesem Post hier habe ich aus meiner alten Blogplattform importiert, damit diese nicht verloren gehen. Ihr fragt euch bestimmt warum ich überhaupt einen neuen Blog aufmache.
Die Antwort ist Simpel - Da, wo ich zuvor gebloggt habe kann es niveauloser garnicht mehr werden.
Ich hoffe also hier einen guten Neuanfang zu schaffen, und den ein oder anderen ein wenig von seiner Langeweile ablenken zu können.

Euer Furby

Es existiert also doch noch - das Gute im Menschen

Vor kurzem machte ich mich auf den Weg um einen Kumpel zu Besuchen. Ich stieg in den Bus, und wurde sofort von einigen Leuten angeguckt. Zuerst dachte ich, dass ich etwas um den Mundwinkel herum hängen hätte. So etwas wie die Füllung eines Kreppels, aber da fiel mir ein, dass ich Süßigkeiten faste, und demnach ja garkeinen Kreppel gegessen haben konnte! Wie dem auch sei, es musste etwas anderes sein. Vielleicht dachten sie ja auch ich sei Japaner. Vielleicht meinten sie in mir ein gewisses Leid und Trauerempfinden zu sehen. Wer weiß.

Jedenfalls setzte ich mich auf einen schönen Platz, von dem ich praktisch das ganze Geschehen im Bus beobachten konnte. An dem Tag stiegen alle möglichen Menschen ein und aus. Die einen aufgestylt, wie man es nur für Parties macht, die anderen ganz gelassen in Jogginghosen mit Kopfhörern am Kopf. Andere widerum mit einem Gehstock ausgerüstet, oder mit Kindern im Schlepptau. Es war jedenfalls eine bunte Mischung. Während der Fahrt bemerkte ich jedoch wie gut Menschen zu einander sein können. Einem etwas älteren Herren wurde beim Ein- und Aussteigen geholfen, kleinen Kindern wurde der Sitz frei gemacht, damit sich diese Hinsetzen konnten, einer dunkelhäutigen Frau wurde die Tür aufgehalten, weil diese sonst den Bus verpasst hätte. Ein aufgetstylter Jugendlicher, der zuvor sehr laut im Bus herumtelefonierte, und während des Telefonats Ausdrücke benutzte, die eigentlich gemieden werden, half einer Frau vom Rollstuhl zum Sitzplatz und umgekehrt herum wieder zurück. Eine junge Mutter, mit 3 Kindern im Gepäck, packte vorne beim Busfahrer eine Bonbontüte aus, und drückte diesem eine Portion in die Hand, und wünschte ihm einen schönen Tag.

Es war eine Atmosphäre in diesem Bus, die ich so schon lange nicht mehr verspürt hatte. Es war komisch, denn schließlich kennt man diese Leute nicht, aber man fühlte sich irgendwie "geborgen".

Nun denkt ihr bestimmt: Was labert diese Junge schon wieder? Was will der uns damit jetzt sagen? Wen interessiert das?

Nun, um es mal auf den Punkt zu bringen: Ich war positiv überrascht, dass sich fremde Menschen, doch dazu in der Lage sind gegenseitig Hilfsbereitschaft zu zeigen. Und das entgegen der typischen Klischees, mit denen man immer konfrontiert wird. Manche würden jetzt sagen "Aber natürlich ist das so, sowas sieht man doch überall!". Das mag vielleicht sein, aber ich persönlich habe so etwas schon lange nicht mehr erlebt. Oder vielleicht einfach nur nicht wahrgenommen. In dem Moment wurde mir klar, dass es das "Gute" im Menschen, tief im innersten Kern noch gibt. So sehr wir auch egoistisch veranlagt sein mögen, wir haben doch immernoch einen Hang dazu helfen zu wollen.

Klar, das waren jetzt Kleinigkeiten, die ich hier geschildert habe. Wo anders werden Menschen bestohlen, belogen und umgebracht. Aber wieso blicken wir immernur auf das Negative? Wieso erfreuen wir uns nicht auch mal an den schönen Kleinigkeiten im Leben, die uns Kraft geben nach vorne zu schauen? Muss es immer im Drama enden?

Was meint ihr dazu? Nehmt ihr solche Begebenheiten auch wahr? Und geht euch sowas manchmal auch nahe?

Die Natur und wir Menschen

Die Natur - nicht's auf dieser Welt ist so vielseitig wie sie. Wir haben sie um uns, können sie beobachten und erforschen, und jeden Tag entdecken wir etwas neues. Wir betrachten ihre Schönheit, das Wunderwerk, was sie vollbracht hat und geraten mal mehr, und mal weniger ins Staunen. Obgleich sie viele Schönheiten birgt, so ist auch sie reichlich mit Tücken bestückt, die uns Angst machen. Eine solche Angst, dass viele sie sogar als ihren Feind und Todbringer betrachten. Doch wir sind ein Teil dieser Natur. Wir unterliegen ihren Gesetzen, ob wir es wollen oder nicht.

Seit vielen Jahrhunderten beschäftigen sich Menschen mit der Natur, getrieben von ihrer Wissbegierde und dem Drang ihre Sprache zu verstehen. Oftmals begaben sie sich sogar in Gefahr, sei es durch gefährliche Experimente, oder durch die fehlende Akzeptanz innerhalb der Gesellschaft. Die Natur und ihre Gesetzmäßigkeiten sind mächtig, wer ihre Rätsel entschlüsselt, hat auch einen Teil dieser Macht für sich gewonnen. So wurde die Wissenschaft immer mehr vorangetrieben, um diese Kenntnisse auf den Menschen und sein Umfeld zu übertragen. Zivilisationen entwickelten sich mit rasendem Tempo weiter und profitierten immer mehr von neuen Erkenntnissen. Wir würden jetzt in einer ganz anderen Welt leben, hätte der Mensch nicht in sich selbst diesen Drang gehabt den Code der Natur aufzudecken.

Ist es nicht erstaunlich, dass wir als Menschen die einzigen Wesen sind, die sich mit solch komplexen Fragestellungen auseinandersetzen können, obwohl wir selbst nur Teil dieser Natur sind?

Wir nehmen heutzutage viele Dinge als selbstverständlich war, Dinge, die z.B vor Jahrzehnten, und schon garnicht vor Jahrhunderten vorstellbar waren. Die Wissenschaft ist soweit, dass z.B alle 18 Monate neue Computerchips rauskommen, die nur die halbe Größe, aber eine doppelte Kapazität als ihre Vorgänger haben. Die Chips, die in unseren Handies stecken, sind um ein vielfaches Leistungsfähiger als jene, die 1969 bei der Mondlandung zum Einsatz kamen.

Doch was mich viel mehr fasziniert sind diese Entsprechungen innerhalb der Natur. Neulich sah ich eine Doku, in der es um den Aufbau von Atomkernen ging. Atome, die damals noch "Unteilbaren", bestehen aus einem Kern mit Protonen und Neutronen, die wiederum aus Quarks bestehen, und Elektronen, die um den Kern herum Kreisen. Das Proton besteht z.B aus 3 Quarks ( 2 Up Quarks und 1 Down Quark). Das Interessante ist, dass diese Teilchen zusammen nicht mal annähernd soviel wiegen wie die Teilchen, die sie bilden. Die Schlussfolgerung ist, dass die überwiegende Masse aus der puren Verbindung zwischen diesen Teilchen besteht. Im Klartext: Alle Materie, all das, was wir hier beobachten können ist im Grunde genommen die Verbindung, das Wechelspiel zwischen 3 unvorstellbar kleinen Teilchen. Unsere Welt besteht nicht aus Materie, sondern aus ihren Verbindungen.

Auch wir Menschen "funktionieren" so ähnlich. Wir sind nicht fähig alleine zu existieren. Wir sind Gesellschaftswesen, wir sehnen uns nach Menschen um uns herum. Wir bauen Verbindungen auf, die unser Leben erst Lebenswert machen. Wir sind in Gesellschaft viel glücklicher, als wenn wir alleine irgendwo zu Hause sitzen. Wir sehnen uns danach irgendwann unseren Partner für's Leben zu finden, mit dem wir Alt werden können. Verbindungen erfüllen uns. Findet ihr nicht auch, dass dies eine wunderschöne Entsprechung ist?

Don't be anybody but yourself

Ich bin ein Mensch, der es genießt unter anderen Menschen zu sein. Ich liebe die Frankfurter Innenstadt, oder generell Plätze an denen man viel Leben vorfindet. An diesen Orten kann man soviel über den Menschen lernen, wenn man nicht mit geschlossenen Augen durch die Welt läuft. Natürlich stalke ich nicht, und schon garnicht laufe ich anderen Leuten hinterher. Aber gut, ich möchte eigentlich auf etwas ganz anderes hinaus, was mit solchen alltäglichen "Beobachtungen" zusammenhängt.

Betrachtet man den Titel dieses Blogs lässt sich vielleicht schon ansatzweise erahnen, um was sich dieser Blog drehen wird.

Ihr habt euch bestimmt auch schon einmal beim Lügen erwischt. Jeder lügt, das ist ja nichts Neues. Aber Lügen kommen vor allem dann sehr häufig vor, wenn es darum geht Sympathien zu gewinnen. Wer kennt das nicht - man lernt neue Leute kennen, die euphorisch etwas über ihre Interessen erzählen und man selbst steht da, und bestätigt nur, wie ach so toll diese sind, und das man selbst auch voll drauf abfährt. Menschen neigen dazu, denn schließlich wollen sie ja auch gefallen. Keiner mag gerne zu Beginn neuer Bekanntschaften sofort ins Abseits geraten. Das können wir ja alle noch verstehen.

Jedoch erlebe ich immer wieder, dass es Leute gibt, die so etwas über längere Zeitspannen hinweg tun. Manchmal glaube ich, dass sie garkeine eigene Meinung haben. Sie bestätigen nur, und meiden Konfrontationen. Natürlich haben sie auch eigene Meinungen und Interessen, aber diese stellen sie in den Hintergrund, aus Angst vor Ablehnung. Menschen, die gerne und offen ihre Meinung sagen, findet man nicht all zu oft, so habe ich das Gefühl.

Es ist schade, dass es soweit kommt. Gerade diese Vielfältigkeit bei uns Menschen - jeder Mensch ist ja anders - macht unser Zusammenleben doch interessant. Die Angst vor einem Ausschluss ist berechtigt - zugleich ist sie aber ein Hindernis für jeden einzelnen von uns. Sind wir soweit gekommen, dass sich Leute fürchten müssen, zu dem zu stehen wie und was sie sind? Nehmen wir nurnoch Menschen in unsere Kreise auf, die wirklich in unser "Schema" passen? Wieso neigen wir so dazu, Andersdenkende gleich "auszubuhen"?

Ich war damals genau so einer dieser zurückhaltenden Sorte. In der Mittelstufe eher unauffällig, habe ich versucht den Anschluss zu den coolen Leuten zu finden. Natürlich habe ich bestimmte Aussagen so zurechtgelegt, dass ich damit Sympathien ernten konnte. Aber glücklich wurde ich damit nicht wirklich. Auch wenn mich Leute dann gemocht haben, hatte ich immer dieses Gefühl, dass sie nicht den wirklichen Furby, sondern den vorgetäuschten Furby in ihre Reihen aufgenommen haben. Aber man reift ja an diesen Erfahrungen, sodass ich mittlerweile stolz sagen kann, dass ich gelernt habe zu dem zu stehen, was ich bin. Und siehe da ich habe keine Schwierigkeiten.

Von daher sage ich:

"Dont be anybody but yourself" - Wenn man nicht so akzeptiert wird, dann scheißt auf diese Leute, denn sie sind es dann nicht wert. Es gibt immer Leute, die einen so mögen, wie man ist!

The meaning of Love

Heute schreibe ich mal wieder etwas über ein von vielen für kitschig gehaltenes Thema. Es handelt sich, wie man unschwer an der Überschrift erkennen kann um die Liebe. Vor längerer Zeit habe ich schon einmal einen Blog darüber geschrieben, jedoch möchte ich nun genauer dadrauf eingehen.

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Die Liebe - wer kennt sie nicht? Eine Sache, ein Gefühl, mit dem wir tagtäglich konfrontiert werden. Sie ist allgegenwärtig, ob in einem selbst, oder in den Menschen um einen drumherum. Doch so gegenwärtig und alltäglich sie auch sein mag, so schwer ist sie auch zu verstehen.
Wie kann etwas, was in uns solch überwältigende Glücksgefühle auslöst, gleichzeitig so schmerzhaft sein? So schmerzhaft, dass man nicht selten nach ihrem Verlust in eine Spirale voller Trauer verfällt. So schmerzhaft, dass ihr Verlust alles Licht um uns mit Schatten ummantelt? Diese Frage jedoch, will ich vorerst unbeantwortet lassen.

Doch wie kommt es überhaupt dazu? Wieso liebt man?


Man muss vorerst zwischen Verliebtsein und der Liebe unterscheiden. Ersteres ist ein Zustand, der in uns die bekannten "Schmetterlinge im Bauch" hervorruft. Diese hat man, wenn man sich zu einer bestimmten Person hingezogen fühlt, eine gewisse Aufregung verspührt, wenn man in ihrer Nähe ist. Die Liebe allerdings ist, ja hier benutze ich immer gerne diese Metapher:

"Die Liebe ist wie eine Pflanze. Man muss sie pflegen, regelmäßig gießen, sich um sie kümmern. Wenn man dies gewissenhaft tut, dann kann aus einem Samen eine wunderschöne Pflanze werden"

Sie ist etwas, was sich in uns entwickelt. Die Liebe kommt nicht einfach so, nein, sie stellt sich in uns ein, wenn wir über das Verliebtsein hinaus gekommen sind. Die Liebe fängt da an, wo das Verliebtsein endet.

Menschen, die sich lieben, bauen eine Bindung, eine gemeinsame Basis auf, die auf Vertrauen beruht. Man ist nun nicht mehr nur ein verschlossenes Individuum, nein, man teilt sein Inneres mit dem Partner. Aber genau das macht uns verwundbar. Wir teilen unsere Ängste und Sorgen, wir erzählen uns Dinge, die man sonst keinem anderen anvertraut. Man öffnet sich seinem Gegenüber. Jedoch das, was fundamental für eine Liebesbeziehung ist, ist ausschlaggebend für den Schmerz, den man bei einem Verlust verspürt.

Diese Bindung, diese Vertrauensbasis geht nämlich soweit, dass man eins mit dem Partner wird. Man weiß, was der andere denkt und fühlt. Der Partner ist ein Teil von uns. Zerbricht dieses Gerüst, so verliert man nicht nur eine geliebte Person, sondern auch einen Teil von sich selbst. Dieser Verlust und Schmerz wird zwar durch die Zeit gelindert, die Narbe bleibt aber und zeichnet uns unser Leben lang.

Wieso ist die Liebe also mit soviel Schmerz behaftet? 

Vielleicht muss diese Polarität so stark ausgeprägt sein. Man lernt so etwas wie die Liebe erst dann zu schätzen, wenn man weiß, was ihr Verlust bedeutet. Würden wir uns soviel Mühe geben eine Beziehung zu pflegen, wenn wir nicht wüssten, dass uns ihr Verlust soviel Schmerz bereiten kann?

Was wäre das für eine traurige Welt ohne die Liebe. Ohne das Gefühl, dass irgendwo auf dieser Welt eine Person steckt, die uns komplettiert. Ohne das Gefühl, dass uns die Kraft gibt, die schlimmsten Dinge zu überstehen. Letzten Endes wird die Liebe immer über die Angst um den Verlust selbiger siegen. Daran glaube ich ganz fest.

Der Fortschritt - Fluch oder Segen?

Die größten Philosophen, Wissenschaftler und Denker lebten in einer Zeit, in der die Menschheit von Technik nicht einmal träumen konnte. Sie erhofften sich durch ihre Arbeit den Menschen einen Dienst zu erweisen und ihr Leben auf diesem Planeten zu erleichtern. Das Wissen um unsere Welt stieg jedoch erst in den letzten zwei Jahrhunderten exponentiell in die Höhe, kaum verwunderlich, dass auch unser technischer Fortschritt erst ab diesem Zeitraum anfing aufzublühen. Jedem halbwegs gebildeten Menschen sind die Namen derer "wichtigen Personen" bekannt, denn sie haben großes geleistet.

Doch in welcher Zeit leben wir nun? Sind wir noch Teil dieses fortschreitenden Prozesses? Ich behaupte mal ganz plump und provokativ, dass wir sogar am Rande eines Rückschritts stehen. Warum? Dann lest mal weiter ...

Wir leben in einer technitisierten Welt, ja. Mittlerweile ist unser Fortschritt sogar so weit, dass wir immer und überall die Möglichkeit haben das Weltgeschehen mitzuverfolgen. Man kauft nicht mehr nur direkt im Laden ein, nein man kann über das Internet bestellen. Man braucht sich nicht mehr unbedingt zu treffen, nein man kann per Internet und Telefon miteinander kommunizieren. Man braucht sogar nicht einmal mehr ins Kino oder Theater gehen um entertaint zu werden, nein man kann sich durch das Internet oder die weitgefächerten Medienangebote alles bequem daheim reinziehen. Das hört sich doch toll an, was? Ja, das ist es auch ... bis zu einem gewissen Grad. Jede Medaille hat ja bekanntlich seine Kehrseite.

Man könnte nun annehmen, dass durch die Zugänglichkeit von Wissen, zum Beispiel durch das Internet, der Fortschritt im großen Maße gefördert wird, da der Mensch ja aus reiner Natur nach diesem strebt. Aber dieser Drang stößt meiner Meinung nach auf Hindernisse. Ich denke der Fortschritt bzw. das, was er mit sich bringt, richtet sich gegen sich selbst. Das beste Beispiel sind doch Kriege. Jahrhunderte bekämpfen sich Menschen schon, doch je weiter die Menschheit fortschreitet umso grausamer werden die Kriege.

Noch schlimmer zeigt sich das doch aber auf der Medien und Internet-Ebene. Man muss sich nur einmal umschauen auf was man so alles beim täglichen Zippen im TV und rumstöbern im Internet findet:

Richtig, teilweise nurnoch pure Dummheit und Hirnverblödung. Und das im globalen Ausmaß!

Ich habe manchmal wirklich das Gefühl, dass man bewusst versucht Menschen dumm zu halten, bzw. zu verblöden. Sie bekommen Schwachsinnige TV-Anekdoten serviert, in denen sie sich sogar im schlimmsten Fall in irgendeiner Weise wiederfinden. Nachrichten werden überflutet von Meldungen wie "Paris Hilton's Hund hat ne neue Frisur" bis hin zu "Elton John hat sich den Penis rasiert", und nein, mittlerweile ist das nicht mehr ausschließlich Programm der privaten Sender, sondern auch solcher von zuvor anerkannten seriösen Sendern ... Das selbe spielt sich natürlich auch im Internet ab, dank Plattformen wie z.B Youtube, in denen nun jeder Mensch irgendeinen unwichtigen Scheiß von sich posten kann, der natürlich millionenfach auch noch angeschaut wird. Cool, was? Wie es scheint ist da nicht mehr allzu viel von der vorhin erwähnten Weisheit und Genialität vorhanden. Klar, waren es auch damals nur eine "Handvoll" herausragender Akteure, aber wie sollen sich in so einer Gesellschaft auf lange Sicht neue "Genies" herausbilden?

Ich habe mir grade mal wenige Beispiele rausgepickt, man könnte zum Beispiel noch erwähnen, dass der Mensch selbst kaum mehr gefordert wird, da vieles nun der Technik überlassen wird. Blabla.

Worauf will ich mit dem ganzen hinaus? Das habe ich mich zwischendrin auch gefragt. Ich finde es eben erschreckend, dass sich viele davon beeinflussen lassen und sich in diese "gefakete" und "hirnverbrannte Welt" verlieren. Man sieht es doch schon an der immer steigenden Anzahl an Jugendlichen, nein sogar auch Erwachsenen!!!, deren größter Traum es ist Superstar zu werden oder einmal schön bei DSDS gedisst zu werden, damit sie Hauptsache mal im TV waren. Ja, ich mag durchaus auch übertreiben, aber muss man das nicht, um zu provozieren?

Was ist das Leben wert?

Was würdet ihr antworten, wenn euch jemand auf der Straße nach dem eurer Meinung nach wertvollsten "Gut" fragen würde?

Würden bei euch Begriffe, wie "Liebe, Freundschaft, das Leben" fallen? Um ehrlich zu sein, ich hätte bis vor einiger Zeit noch irgendetwas anderes genannt. Doch mit der Zeit reift man, man sieht wie die Welt sich entwickelt, sieht was auf ihr passiert, und sieht wie erschreckend wenige Menschen Interesse an unserem Heimatplaneten zeigen.

Während wir uns Gedanken darüber machen, was wir auf die nächste Party anziehen, welches Handy wir uns demnächst kaufen sollten, oder wann das nächste iPhone rauskommt, sterben hunderte, gar tausende Menschen. Und nein, nicht nur in entfernt gelegenen Orten, wie Afrika oder Asien, auch praktisch genau vor unserer Haustür. Leid gibt es überall, leider. Der Mensch hat jedoch die Fähigkeit solche Gedanken in den Hintergrund zu stellen, zu seinem Schutz. Was würde geschehen wenn man tagtäglich an den Tod denken müsste, es keinen Ausweg aus dieser Gedankenspirale geben würde? Richtig, wir wären nicht fähig unseren Alltag zu meistern.

Aber manchmal ist diese Barriere so stark ausgeprägt, dass wir vieles aus den Augen verlieren. Viele Werte, die unser Leben bereichern, die unser Leben einfach schöner machen. Der Mensch ist ein Gesellschaftswesen. Wir brauchen andere Menschen um uns herum. Und nicht nur der Mensch ist so, sondern auch viele Tiere. Die Gemeinschaft ist naturgemäß ein wichtiger Faktor des Lebens. Angefangen bei der Familie, bis hin zu mühselig aufgebauten und gepflegten Freundschaften. Umso tragischer ist es, wenn dieses soziale Gerüst ins wanken gerät und auseinander bricht. Aber zum Glück hat ein großer Teil der Menschheit begriffen, dass wir ohne andere nichts sind, und die Gesellschaft brauchen.

Ich möchte aber eher etwas anderes ansprechen, nämlich das Leben. Uns geht es so gut, dass wir vergessen haben unser Leben zu schätzen. Wir haben, nicht wie viele andere auf diesem Planeten, nicht ständig mit dem Tod zu kämpfen. Die vorhin angesprochene psychische Barriere tut zudem noch ihren Teil, und lässt vieles erst garnicht zu uns durchdringen. Dabei könnte uns das Weltgeschehen, welches ironischerweise weggeblendet wird, soviel lehren. Es lehrt uns, uns über die kleinen Dinge im Leben zu freuen, zusammen zu halten, die Gemeinschaft zu schätzen. Und vor allem lehrt es uns, dass wir das Leben an sich schätzen sollten. Wir könnten an der Stelle eines der tausenden Leidenden stehen und mit dem Tod zu kämpfen haben, aber dem ist nicht so. Habt ihr jemals euren Eltern gedankt, dass sie nach Europa gezogen sind? Wie wäre euer Leben wenn ihr in den armen Gegenden von Vietnam, Thailand, oder den Philippinen leben würdet? Klar, ihr würdet dann anders denken, weil ihr nichts anderes kennen würdet. Aber würdet ihr euer Leben eintauschen wollen?

Ich möchte hier nicht einfach irgendwelche Moralpredigten halten. Ich selbst habe all das lange Zeit garnicht realisiert, und ich habe immernoch schwer damit zu kämpfen. Aber wie wäre es, wenn wir alle mal einen Schritt wagen würden, und jeder mal darüber nachdenkt? Alleine das wäre schon ein Schritt in die richtige Richtung: Verstehen zu lernen. Was die Welt im innersten zusammenhält werden wir dadurch vielleicht nicht erfahren, aber es macht uns vielleicht reifer im Umgang mit unseren Mitmenschen.

Freundschaft - Liebe - Verzweiflung

Jeder kennt es, jeder braucht es, und ich denke jeder hat es: Die Freundschaft.

Meistens fängt sie mit Kleinigkeiten an, vorerst unscheinbare Begebenheiten wandeln sich im Laufe der Zeit um in eine Abfolge von Ereignissen, die aus einem kleinen Gespräch, einer kleinen Geste, einem kleinen Wortwechsel entstehen, und letztendlich den Weg zur Freundschaft ebnen. Jeder kennt das. Freundschaften sind toll, sie sind für mich schon zu einer lebenswichtigen Sache geworden. Denn was wären wir ohne unsere Freunde, ohne Menschen, die uns aufhelfen, wenn wir fallen? Stellt euch Tage vor an denen ihr denkt ihr könntet etwas nicht schaffen, ein Gefühl der Ausweglosigkeit. Ihr greift zum Telefon, wählt eine Nummer, und wenige Sekunden später habt ihr eine vertraute Person am Hörer: eine Freundin oder einen Freund. Er/Sie weiß dir zu helfen, muntert dich auf, reicht dir die Hand, und allmählig stellt sich wieder ein Lächeln in deinem Gesicht ein. Ein tolles Gefühl nicht wahr?

Manchmal geht das gegenseitige Verständnis soweit, dass man sich geborgen in den Armen dieses Freundes oder dieser Freundin fühlt. Man verspührt den Drang ständig bei dieser Person zu sein, zu wissen, dass sie sich genau so fühlt. Wenn es sich um eine Freundschaft zwischen Junge und Mädchen handelt, ist es nicht selten so, dass sich Gefühle entwickeln, die mit dem Wort Freundschaft nicht mehr zu beschreiben sind. Diese Gefühle sind weitreichender. Sie reichen vom Verlangen der gegenseitigen Schätzung bis hin zum bloßen Verlangen körperlicher Nähe. Man kann in diesem Stadium schon fast vom Verliebtsein reden.

In der Tat, Liebe ist etwas wunderbares. Es erfüllt Menschen, verändert Menschen, lässt sie die Welt mit anderen Augen erblicken. Negative Ereignisse werden abgemildert, verlieren an Bedeutung, sie werden vom Gefühl der Liebe übermantelt. Doch wie ist es wenn man sich nun in diesen besagten Freund/Freundin verliebt? Man kennt sich, manchmal schon jahrelang, teilt so viele Erfahrungen miteinander, man kann sich ein Leben ohne diese Person praktisch nicht mehr vorstellen. Doch Liebe verändert diese Beziehung. Sie kann diese Beziehung ins negative umkehren. Sie kann in einem Gefühle von Angst und Eifersucht schüren. Angst vorm verlassen und enttäuscht werden. Man rückt immer mehr in einen Zwiespalt, denn auf der einen Seite weiß man um die Bedeutung der Freundschaft, auf der anderen aber auch um seine eigenen Gefühle, die sich nach außen drängen.

Wie handelt man also in einem solchen Fall? Es bleiben zwei Möglichkeiten: Man gesteht die Gefühle und hofft, dass der Gegenüber das gleiche denkt, oder man verheimlicht sie und versucht die Freundschaft aufrecht zu erhalten. Beide Wege können sowohl positiv als auch negativ Enden. Der Ausgang ist immer individuell und unverhersehbar.

Doch wieso muss es überhaupt zu einer solchen verzwickten Situation kommen? Wieso spielt eine so tolle und schöne Sache wie die Liebe den Menschen oftmals einen Streich? Wieso gibt es eine so starke Verbindung zwischen Liebe und Verzweiflung? Auf diese Fragen gibt es keine Antworten, sie sind so oft diskutiert wie die Frage um den Sinn des Lebens.

Also ist letzten Endes Eigeninitiative gefragt. Man muss selbst entscheiden was einem wichtiger ist. Egal wie man sich entscheidet, alle Wege sind mit Risiken und Folgen behaftet. Es gibt sowohl Gewinne, wie auch Verluste, die man je nach Entscheidung in Kauf nehmen muss.

Doch auch wenn die Liebe einem oftmals Enttäuschung bringt, so ist sie dennoch eine sehr schöne Sache. Man darf nur nicht die Hoffnung aufgeben, denn egal welche Erfahrungen man macht, irgendwann findet jeder Topf seinen Deckel.