Donnerstag, 10. Januar 2013

"The planet is fine - the people are fucked!"

Zum Einstieg gibt es ein kleines Video, von einem von mir sehr hoch geschätzten Comedian und Gesellschaftskritiker. Vielleicht habt ihr schonmal von George Carlin gehört. Er war über viele Jahrzehnte sozusagen derjenige, der den Amerikanern den Spiegel vor die Nase gehalten hat. Er sprach einfach das aus, was viele denken, aber nie so sagen würden.



Es geht hier um zwei wirklich sehr interessante, und vor allem alltägliche Themen: Dem Drang nach Action und unserem Drang uns wichtig zu machen.

I.) Langeweile, Tag ein Tag aus. Wir schalten im TV von Sender zu Sender, und jedesmal kommt der selbe Müll. Auf den Nachrichtensendern laufen mal wieder die Wirtschaftsneuigkeiten und alles mögliche über Politik, was die meisten einfach nicht mehr hören wollen. Immer der selbe Scheiß. Oh, was sagst du da? Heiße News im TV? Was? Ein Unglück? Wo? Ich schalt den TV an. "BOAH, kranker Scheiß. 100 Tote? Die Katastrophe ist noch nicht vorbei?". Traurig, aber wahr. Der Großteil der Menschen ist sensationsgeil. Wir alle haben in unserm tiefsten Innern doch alle irgendwo den Drang nach mehr Action. Schrecklich, oder? Eine Art, die sich hochzivilisiert nennt, genießt es das Leid anderer anzuschauen. Das ist natürlich sehr überspitzt formuliert, ist im Kern aber leider viel zu oft wahr. Ich erinnere nur an Fukushima, als in den Nachrichten gespannt darauf gewartet wurde, dass es vielleicht doch noch zum Super-Gau kommt. Nur um mal ein Beispiel genannt zu haben.

II.)Die arrogante Art der Menschen, immer alles auf sich zu beziehen. Die egozentrische Sichtweise, die weit von dem entfernt ist, was wir gesellschaftstauglich nennen. Carlin hat dies im Video sehr schön anhand des Klimawandel-Beispiels gezeigt, und ich werde mich im folgenden auch daran orientieren: Wie können wir Menschen uns nur anmaßen zu glauben, dass die Erde, die über Milliarden von Jahren schon existiert, durch eine knapp 200 Jahre andauernde Industriezeit zu Ende geht? Wenn die Erde schon untergeht, dann müssen ja wieder wir Menschen involviert sein, oder nicht? Anders wäre dies ja nicht im Einklang mit unserem Drang nach Wichtigkeit zu bringen. Aber weil man das Ende der Welt natürlich nicht sehen mag, versuchen wir sie zu retten. Ja ganz genau, wir setzen uns für Tiere, für umweltfreundliche Bedingungen ein. Wir müssen den Planeten ja schützen! Wir sind so selbstlos und einfach nur gutmütig. Alleine dieser Satz liest sich doch schon so, als könnte er niemals ernstgemeint sein. Richtig. Wir Menschen lügen uns was vor. Wir machen das alles doch nicht für den Planeten, sondern für uns. Wir wollen eben noch ein paar Jährchen länger unser Unwesen hier treiben. Doch kaum jemand würde das öffentlich so sagen, oder? Natürlich nicht.

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Nun habe ich hier zwei Dinge in den Raum geworfen, die unterschiedlich klingen, aber im Endeffekt auf die selbe "Macke" des Menschen hinauslaufen: Dem Drang sich in den Mittelpunkt zu stellen. Das ist sozusagen schon eine Art Ur-Fluch. Nicht nur die Religionen haben uns versucht ins Zentrum des Univerums zu stellen, jedes Individuum macht es auf seine eigene Art und Weise doch immer wieder selbst. Aber gibt es eine Heilung gegen diese, wohlmöglich schon seit Anbeginn der Menschheit bestehende "Macke"? Keine Ahnung. Ich bin ja nicht dazu da, um Lösungen anzubieten. Wüsste ich sie, wär ich nicht hier, und würde schreiben ;-)

Aber vielleicht habe ich euch damit genauso geschockt, wie es micht immer schockt, wenn ich mich mit dem Thema befasse. Das schlimmste ist, man ist irgendwie so Ohnmächtig dagegen.

Mein Abschlusswort heute: "The Planet is fine - the people are fucked" ganz nach George Carlin.

Danke für's Lesen.

Peace out!